Retargeting – So gewinnt Ihr potenzielle Kund/-innen zurück
04. Mai 2023, SEA
Wohl jedem ist folgende Situation bekannt: Ihr schaut Euch im Internet nach einem bestimmten Produkt um und landet auf einer Website, deren Produkte Euch sehr ansprechen. Statistiken haben ergeben, dass etwa die Hälfte der Online-Käufer/-innen einen Online-Kauf nicht sofort abschließen. Ihr verlasst also den Online-Shop. Doch schon auf der nächsten Webseite, die Ihr besucht, bekommt Ihr genau zu dem Produkt, nach dem Ihr zuvor gesucht habt, Werbeeinblendungen angezeigt. Diese Form der personalisierten Werbung nennt sich Retargeting. Was das Ziel von Retargeting ist und wie Ihr es für Euren Marketing-Erfolg einsetzen könnt, erfahrt Ihr in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Retargeting?
Das Retargeting ist ein Instrument im Onlinemarketing, das von Werbetreibenden genutzt wird, um User/-innen auch nach dem Besuch ihrer Website weiterhin anzusprechen und Werbeinhalte auszuspielen, die für sie relevant sind. Haben potenzielle Kund/-innen Interesse an einem bestimmten Produkt oder Dienstleistung gezeigt, dann jedoch die Webseite verlassen, ohne einen Kauf zu tätigen, kommt Retargeting ins Spiel. Ihr könnt sie auf deren weiteren Weg durch das Internet mit gezielten Werbeanzeigen daran erinnern, den Kauf abzuschließen. Das Ziel von Retargeting Marketing ist es, die Conversions einer Webseite zu steigern und Streuverluste im Online-Marketing zu vermeiden. Vor allem im Bereich des E-Commerce kommt Retargeting häufig zum Einsatz.
Wie funktioniert Retargeting?
Technisch erfolgt Retargeting über Cookies, genauer gesagt über Marketing- bzw. Tracking-Cookies, die im Quellcode einer Webseite hinterlegt werden. Sie speichern relevante Daten zum Nutzerverhalten, aus denen dann ein Nutzerprofil erstellt wird. Die individuellen Daten der Nutzer/-innen, die die Website besucht haben, geben die Cookies an einen Adserver weiter, der für das Platzieren von Werbemitteln auf Websites verantwortlich ist. Besuchen die User/-innen eine andere Seite im Internet, werden sie wiedererkannt und mit den Produkten oder Dienstleistungen der zuvor besuchten Website wiederholt angesprochen. Das Wort Retargeting meint eine erneute Zielgruppenansprache. Gemäß ihren Aktionen und gezeigten Interessen werden die User/-innen in Zielgruppen segmentiert und die Werbeanzeigen können individuell angepasst werden.
Wenn Ihr Retargeting für Eure Online-Werbekampagnen nutzen wollt, stehen Euch verschiedene Anbieter zur Auswahl. Grundsätzlich kann dabei zwischen Selbstbucher-Systemen und Retargeting-Dienstleistern unterschieden werden. Bekannte Retargeting-Dienstleister wie AdRoll, Criteo oder Addition bieten neben dem AdServer für die Auslieferung der Anzeigen auch passende Real-Time-Bidding-Algorithmen an, die Online-Werbeflächen in Echtzeit für die Werbetreibenden kaufen. Selbstbucher-Systeme sind zum Beispiel Google Ads, Facebook Ads, LinkedIn Ads und weitere. Hier könnt Ihr als Werbetreibende selbst Eure Retargeting-Kampagnen anlegen.
Cookie-Richtlinien
Die Datenschutzrichtlinien besagen, dass jeder, der in der EU einen Online-Shop oder eine Webseite betreibt, vor dem Einsatz von Cookies die Nutzer/-innen ausdrücklich über die Verwendung von Cookies informieren und ihre gültige Einwilligung einholen muss. Die Einwilligung muss außerdem nachweisbar für 5 Jahre gespeichert werden. Wichtig ist auch, dass Ihr den Nutzer/-innen auch die Möglichkeit gebt, Cookies abzulehnen. Am besten blendet Ihr ein professionelles Cookie-Banner ein, sobald die User/-innen auf Eure Webseite kommen.
Vorteile von Retargeting Marketing
Mit Hilfe von Retargeting könnt Ihr frühere Besucher/-innen Eurer Website zurückholen und die Conversionrate steigern, indem Ihr für sie relevante Inhalte ausspielt und sie zu einer Transaktion bewegt. Neben der Conversion-Steigerung ist ein weiteres Ziel von Retargeting die Trafficsteigerung sowie die Verbesserung der Markenbekanntheit. Nur wenige Verbraucher/-innen vertrauen einer Marke und kaufen bei ihr ein, wenn sie diese zum ersten Mal sehen. Kommen sie mit Eurer Marke immer wieder in Kontakt, werden sie sich Eurer Präsenz und Markenidentität immer mehr bewusst und beginnen ihr zu vertrauen. Steigt der Bekanntheitsgrad Eurer Marke, steigt also auch die Conversionrate. Verglichen mit den üblichen Display-Anzeigen hat Retargeting den großen Vorteil, Personen anzusprechen, die sich auch tatsächlich für Eure Produkte oder Dienstleistungen interessieren. Typische Display-Werbung wird auf Millionen Websites, Apps und weiteren Google-Produkten ausgespielt, was einen hohen Streuverlust mit sich bringt. Denn Display-Ads dienen in erste Linie dazu, Markenbekanntheit zu schaffen und Reichweite zu erhöhen. Mithilfe von Retargeting lässt sich dieser Streuverlust vermeiden.
Retargeting richtig nutzen
Eine zu häufige Ansprache der Nutzer/-innen mit Werbeinhalten hat in den meisten Fällen eher einen negativen statt positiven Effekt. Sie fühlen sich genervt und meiden als Konsequenz den entsprechenden Onlineshop bewusst. Werbeanzeigen sollten daher einem bestimmten Nutzer oder einer bestimmten Nutzerin nur in einer begrenzten Häufigkeit ausgespielt werden. Wichtig ist es also, das richtige Maß zu finden und Retargeting zielgerichtet und bedarfsorientiert einzusetzen. Denkt immer daran, die potenziellen Kund/-innen kennen Euren Online-Shop bereits. Zeigt ihnen daher nicht das, was sie schon kennen, sondern gebt ihnen neue Anreize, Euren Shop erneut aufzusuchen.
Je nachdem in welchem Stadium des Kaufprozesses ein Kunde oder eine Kundin sich befindet, auch Sales Funnel genannt, solltet Ihr verschiedene Werbeinhalte wählen:
Top of the Funnel
Zu Beginn des Sales Funnels, mit dem die verschiedenen Stufen im Verkaufsprozess abgebildet werden, steht der sogenannte Top of the Funnel (ToFu). In diesem Bereich befinden sich Kund/-innen, die noch keine Kaufabsicht haben. Im ToFu wird noch kein Retargeting eingesetzt, da die Nutzer/-innen noch kein Interesse gezeigt haben. An dieser Stelle solltet Ihr zunächst Branding-Banner einsetzen, um auf Eure Marke aufmerksam zu machen und einen ersten Eindruck zu hinterlassen.
Middle of the Funnel
Habt Ihr Interessent/-innen auf Eure Website locken können, befindet Ihr Euch im Middle of the Funnel (MoFu). Die Nutzer/-innen haben sich bereits Eure Kategorieseiten angesehen und sich durch Eure Produkte geklickt. Dadurch könnt Ihr feststellen, für welche Produkte sich die Nutzer/-innen interessieren und gezielte Banner mit Produktinformationen ausspielen.
Bottom of the Funnel
Im Bottom of the Funnel (BoFu) sind die Nutzer/-innen der Transaktion schon einen Schritt näher. Sie haben kommerzielle Keywords in die Suche eingegeben, die Eure Marke enthielten oder Artikel zum Warenkorb hinzugefügt, aber dennoch den Kauf nicht abgeschlossen. Um ihnen an dieser Stelle zum Kauf zu motivieren, solltet Ihr Banner einsetzen, die Eure USPs verdeutlichen und einen Mehrwert bieten. Mit Rabatten, Sonderangeboten, kostenlosem Versand oder positiven Kundenrezensionen könnt Ihr ihre Kaufentscheidung positiv beeinflussen.
Mit Retargeting zum Erfolg Eures Online-Shops
Nutzer/-innen, die bereits Interesse an Euren Produkten gezeigt haben, sind einfacher von einem Kauf zu überzeugen, als Nutzer/-innen für die Eure Werbeinhalte gar nicht relevant sind. Mit Retargeting habt Ihr die Möglichkeit, Eure Zielgruppe kostengünstig zu erreichen, denn Eure Anzeigen werden nur potenziellen Kunden gezielt ausgespielt, wodurch sich Streuverluste vermeiden lassen. Durch die Ausrichtung der Werbeinhalte an den Interessen der User/-innen, erzielt Ihr dann höhere Conversions. Ihr benötigt Hilfe bei Eurem Retargeting Marketing? Als zertifizierte Online Marketing Agentur stehen wir Euch gerne zur Seite. Nehmt dazu gerne Kontakt zu uns auf.