All Google Everything: Von der Reisesuche bis ins Hotel

24. Juni 2016, Online Marketing, SEA
Man stelle sich folgendes Szenario vor: Man sucht nach einer Reisemöglichkeit und hat Daten sowie ein ungefähres Reiseziel im Kopf. Man gibt das Reiseziel bei Google ein und – Tada! Google Destinations schlägt einem direkt Hotels, Flüge und Sehenswürdigkeiten vor, die man unbedingt besuchen sollte. Nach einigen Klicks fällt die Wahl auf eines der Angebote und wieder macht Google es einem mit „Book on Google“ leicht. Die Tickets sind gebucht, das Hotel ebenfalls – und die Google App weiß dank des Auslesens der Mail Inbox und des Kalenders genau, wann es die Buchungsdaten anzeigen muss.
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Neu im Portfolio: Google Trips
Bis hierhin ist das alles schon bekannt. Was nun noch zu Googles Anwendungen hinzustößt, um das ganze Reiseerlebnis zu umfassen und abzurunden, ist Google Trips. Diese App fasst bestehende Fotos und Informationen zusammen und zeigt während des Aufenthalts am Zielort mögliche Aktivitäten, Sehenswürdigkeiten, Restaurants usw. an. Der Nutzer muss sich nicht mühselig durch Suchergebnisse klicken und eigenständig herausfiltern, welche Aktivitäten in seiner unmittelbaren Umgebung liegen. Stattdessen zeigt Google Trips alle benötigten Informationen an; vom Flughafentransfer bis zum Museum of Arts.
Googles Absichten sind groß: Man will mit diesem ganzheitlichen Anwendungssystem seinen Usern Inspiration, Antworten auf möglichst viele Fragen und vor allem eine nahtlose Reiseerfahrung bieten und auf Schritt und Tritt alle relevanten Informationen passgenau liefern können. Alle Anwendungen sind natürlich insbesondere auf die mobile Nutzung ausgerichtet und so liegt die Überlegung nah, Google könne genauso gut zu einem Veranstalter oder OTA werden. Will es aber nicht, und daran ändert auch die geplante „Package“-Anzeige nichts. Travel-Angebote sollen dann im Stile eines Warenkorbs direkt angezeigt werden, was aktuell jedoch noch mit einigen Herausforderungen verbunden ist. Zum einen gebe es zu viele unterschiedliche Buchungssysteme der Veranstalter, zum anderen bereite es Schwierigkeiten, die verfügbaren Buchungsdaten in Echtzeit im Package anzuzeigen. Nicht zuletzt gibt es rechtliche Richtlinien für Travel-Angebote dieser Art, mit denen Google eben doch zu einem Veranstalter würde.
Auch gibt es bisher noch kein Erlösmodell für Google Trips; eine Möglichkeit bestünde jedoch in der Integration von Restaurantbetreibern, Anbietern von Sehenswürdigkeiten, Museen und anderen Aktivitäten. Somit könnte Google es schaffen, aktiv an Reisewilligen nicht nur vor, sondern auch während der gesamten Reise zu verdienen – je mehr am Reiseort unternommen wird, desto besser.
Man sieht also: Reisende sind nicht die einzigen, die von den Anwendungen im Einzelnen und als Ganzes profitieren!