Google Destinations: So funktioniert die mobile Reiseplanung
21. März 2016, Google Insights
Google Destinations umfasst zum Start 201 Destinationen und ist ausschließlich für die Nutzung auf mobilen Endgeräten ausgelegt. Im Einklang mit der steigenden Verwendung von Smartphone, Tablet & Co. ist laut Google-Angaben auch der Anteil der mobilen Suchen nach Reisedestinationen um mehr als 50% gewachsen. Die neue Funktion solle nun Reisesuchenden nicht nur die Planung erleichtern, sondern auch als Inspirationsquelle dienen.
Ein erster Blick auf das neue Feature zeigt, wie das funktionieren könnte: Über die Suchmaske wird zunächst eine Kombination aus Ort bzw. Land und z.B. „Reise“ , „Urlaub“ oder auch eine Aktivität wie „Surfen“, „Shoppen“ usw. eingegeben. Noch vor den üblichen Suchergebnissen erscheint eine kachelartig angeordnete Schnellübersicht mit den wichtigsten Informationen zu verschiedenen Orten, aber auch Angaben zu möglichen Reisezeiträumen, Hotel- und Flugpreisen.
Mehr Details verrät ein Klick auf eine der Kacheln: Es öffnet sich eine in die
Reiter „Erkunden“ und „Reise planen“ unterteilte Ansicht. Während unter „Erkunden“ zusätzliche Informationen zum Ort, Bewertungen, Bilder, Videos, Angaben zum Wetter und zur Beleibtheit der Stadt zu finden sind, kann der User im Reiter „ Reise planen“ genau das tun – Übernachtungen, Flüge und Flugzeiten sowie geschätzte Reisekosten können hier dank verschiedener Filter individuell festgelegt und überblickt werden. Besonders nützlich ist hier die Filterfunktion nach Interessen: Wer gern möglichst viel Zeit mit Surfen verbringen möchte, aber wenig Wert auf Shopping-Angebote legt, bekommt hier in Echtzeit nur auf die persönlichen Vorlieben abgestimmte Ergebnisse angezeigt.
Die Buchung von Hotelzimmern und Flügen selbst geschieht nicht direkt in Google Destinations, sondern muss beim jeweiligen Anbieter durchgeführt werden. Das schmeckt vor allem den Online Travel Agencies überhaupt nicht, die Google Destinations als Bedrohung für ihr Geschäftsmodell wahrnehmen. Google ließ jedoch bereits verlauten, dass auch für die Zukunft keine Pläne bestünden, selbst zu einer OTA werden zu wollen. Ihr Ziel sei es lediglich, den Nutzern bei der Suche und Planung von Reisezielen mit umfassend und ansprechend aufbereiteten Informationen entgegen zu kommen.
Doch wie kann Google seinen Anspruch, hilfreiche Ergebnisse zu liefern, in der Praxis belegen? Google Destinations ist – wie könnte es auch anders sein – mit einigen Algorithmen ausgestattet, durch welche die Reisedaten von Millionen Nutzern ausgewertet werden können. Dazu zählt u.a. die Routenplanung über Google Maps und die Häufigkeit bestimmter Suchbegriffe in Google; auch Bewertungen dürften hier eine Rolle spielen. Abgesehen von der individuell bestimmbaren Reisesuche kann Google so Vorschläge für Reisen mit besonders gutem Preis/Leistungs-Verhältnis, optimalen Wetterbedingungen oder saisonaler Beliebtheit anbieten.
Ob Googles Rechnung, die mobile Reiseplanung so zu unterstützen, tatsächlich aufgeht, bleibt abzuwarten. Fraglich ist auch, ob Google Destinations in Zukunft um eine Desktop-Version erweitert wird oder ob das Feature Smartphone- und Tablet-Usern vorgehalten bleibt. Mit großer Sicherheit kann hingegen vermutet werden, dass die verfügbaren Destinationen weiter ausgebaut und das Angebot an Informationen wohl erweitert wird.