Newsfeed Messenger Ads von Facebook: Wie das neue Werbeformat der Kundenbindung hilft
14. November 2016, Social Media
Als VP Product David Marcus am vergangenen Dienstag, 08. November, das globale Rollout der neuen Ads-Funktion ankündigte, wurden Werbetreibende aller Branchen hellhörig. Die Newsfeed Messenger Ads sehen aus wie bisher bekannte Werbeformate auf Facebook, mit einer Ausnahme: Es gibt nun einen „Send Message“-Button, mit dem der User aus der Anzeige seiner Timeline heraus in die Nachrichtenfunktion geschickt wird und dort direkt eine Nachricht an das werbetreibende Unternehmen formulieren kann. Die Initiierung der Unterhaltung bleibt in jedem Fall freiwillig für den User – dies betont Marcus bei der Vorstellung des neuen Produkts. Ebenso habe ein Nutzer die Möglichkeit, das Unternehmen zu blockieren, wenn er keine Unterhaltung wünsche.
Schön und gut – doch was kann das Unternehmen selbst tun? Es hat nach wie vor keine Möglichkeit, eine Erstnachricht an seine Nutzer zu schreiben, jedoch bei bereits bestehenden, offenen Konversationen sieht das anders aus. Hier ist das Unternehmen dazu in der Lage, eine Ad auch im Messenger auszuspielen; natürlich unter der Bedingung, dass auch hier der Erstkontakt vom User aus erfolgt ist. Nichtsdestotrotz können alte Konversationen so wieder an Fahrt aufnehmen und der Nutzer wird gleichzeitig aktiv an das Unternehmen bzw. sein Produkt erinnert.
Messenger statt Website: Wo liegt der Nutzen der Newsfeed Messenger Ads?
Genau hier liegt der Knackpunkt der neuen Newsfeed Messenger Ads. Wo liegt der Vorteil darin, den Nutzer nicht auf die eigene Website, sondern in die Nachrichtenfunktion weiterzuleiten? Schließlich sorgt Facebook damit dafür, dass der User im Netzwerk bleibt, was auf den ersten Blick nicht sonderlich lukrativ wirkt. Bei genauerem Hinsehen kann man jedoch Vorteile erkennen: Wird der User von der Werbeanzeige auf die Website geführt, ist im Allgemeinen das Risiko einer hohen Absprungrate da – der User findet nicht die gewünschte Information oder der Inhalt ist doch nicht so interessant, wie zunächst angenommen. Fordert man den User aber mit der Werbeanzeige indirekt zum Schreiben einer Nachricht auf, tut er dies freiwillig. Der Nutzer beginnt die Unterhaltung aus echtem Interesse und kann gezielt an eine Marke, ein Produkt oder eine Dienstleistung herangeführt werden. In der Konversation im Messenger bestimmt das Unternehmen, welche Botschaft es übermitteln möchte – aktiv und zielgerichtet. Die Auseinandersetzung mit dem Produkt beginnt oder aber auch die Beantwortung einer Fragestellung, die Beratung eines potenziellen Kunden für das Unternehmen.
Facebook hat mit seinen Newsfeed Messenger Ads den optimalen Einstiegspunkt für die Kundenkommunikation und die besten Voraussetzungen für die anschließende Kundenbindung geschaffen. Erste Tests mit großen, internationalen Kunden erzielten bereits deutliche Erfolge, bei denen beispielsweise die Interaktionsrate verdoppelt werden konnte. Demnach folgt in den kommenden Wochen das globale Roll-out, jedoch zunächst nur auf Facebook. Ob eine ähnliche Funktion auch auf Instagram auftauchen wird, bleibt abzuwarten.