E-Mail und Social Media: Teamwork statt Konkurrenzkampf
08. April 2016, Social Media, E-Mail Marketing
Der Bundesverband für Digitale Wirtschaft (BVDW) hat kürzlich ein Whitepaper veröffentlicht, das anhand einer Befragung belegen soll, dass insbesondere E-Mail-Marketing und Social Networks voneinander profitieren können. Darin heißt es, dass die Verknüpfung beider Kanäle zu einer Wirkungssteigerung führen könnte, was Konversionsrate bzw. die Erhöhung der Wahrscheinlichkeit von Viralität angeht.
Die Vorteile beider Medien an sich sind klar: Während die E-Mail – beispielsweise als Newsletter versandt – sich vor allem durch ihre Effektivität, gute Messbarkeit und hochgradige Personalisierung hervortut und dazu noch kostengünstig ist, können Social Networks durch ihr hohes Viralitätspotenzial punkten: Viele User sind gleich in mehreren Netzwerken Mitglied, nutzen die Plattformen mehrmals am Tag und besitzen viele Kontakte. Gleichzeitig funktionieren Facebook & Co. als Newsfeed und somit als Informationsquelle für die User.
So ist es nicht verwunderlich, dass 52% der vom BVDW befragten Teilnehmer bei einer Umfrage angaben, sowohl über E-Mail und Newsletter als auch über Social Media-Kanäle erreichbar zu sein. Der Anteil derer, die nur über zwei der drei genannten Wege zu erreichen waren, war deutlich geringer (E-Mail + Newsletter: 36%; E-Mail + Social Media: 8%). Daran ist zu erkennen, dass eine Parallel-Schaltung der verschiedenen Kanäle zwar gut gedacht war, aber eigentlich eine logische Verknüpfung von E-Mail, Social Networks und weiteren Kanälen viel klüger wäre.
Das Worst Case Szenario: Der User wird per Mail oder Post auf ein Produkt hingewiesen, bekommt im Laden einen Werbeflyer des Produkts ausgehändigt und sieht die Anzeige zusätzlich als Facebook Ad. Diese Art der „Reizüberflutung“ lässt den Kunden oft mittelmäßig genervt zurück. Stattdessen könnte mit einer zentralisierten Steuerung der Kanäle eine gezielte Kommunikation ausgespielt werden, die, wie eine Befragung des BVDW aus dem Februar 2016 bestätigt, sogar von den Nutzern selbst gewollt ist: Viele User würden sich eine Verknüpfung der verschiedenen Kanäle, z.B. von Newsletter und Social Networks, wünschen; nicht zuletzt, um auch Inhalte daraus besser mit der Community teilen zu können.
Darüber hinaus würde sich laut BVDW eine zentrale Steuerung aller Kommunikationsmaßnahmen insofern auszahlen, als dass Frequenz von Posts, Informationen und relevante Zielgruppen viel flexibler gehandhabt werden können als bei gleichgeschalteten Botschaften.
Ob E-Mail, Newsletter oder Social Networks: Das wichtigste Kriterium, um erfolgreich mit seiner Zielgruppe in Kontakt zu treten, zu interagieren und diese im Idealfall zum Konsum zu bewegen, bleiben hochgradig personalisierte Inhalte, die möglichst zielgenau auf den Empfänger zugeschnitten sind.