Google MUM Update – So wird sich die Suche verändern
14. Juni 2022, SEO, Google Insights
Ein neues Google Update steht in den Startlöchern und ist auf dem besten Weg die Art, wie wir Google nutzen, komplett zu verändern. Mithilfe Künstlicher Intelligenz will Google seinem Ziel einen Schritt näherkommen, echte Unterhaltungen mit den Nutzer/-innen zu führen. Natürliche Sprache in der Eingabe, multimodale Suchergebnissen und die Fähigkeit Zusammenhänge festzustellen sind hier die wichtigsten Aspekte.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Google MUM?
MUM steht für Multitask Unified Model und ist ein neues Update des Suchmaschinen-Giganten Google. Erstmals wurde das Update im Mai 2021 auf einer Google Konferenz vorgestellt und gilt als eine Weiterentwicklung von vorherigen Updates wie BERT. Die Keyword-basierte Suche gehört der Vergangenheit an, Google entwickelt sich immer mehr zur semantischen Suchmaschine. Was sich jetzt konkret mit Google MUM ändert und worauf SEOs sich einstellen müssen, erfahrt Ihr jetzt.
Die Google Suche und wie Sie sich verändert
In seinem Vortrag auf dem Digital Future Congress hat unser Geschäftsführer Michael Pütter bereits darüber berichtet, was die Suche bei Google ausmacht, wie sie sich in den letzten Jahren entwickelt hat und was die Zukunft mit sich bringt. Was das Google MUM Update und neue Funktionen wie Multisearch damit zu tun haben, erfahrt Ihr im nachfolgenden Webinar.
Was genau ändert sich mit MUM?
Durch das Update kann Google semantische Suchen besser verarbeiten und auch zu komplexen Suchanfragen passende Ergebnisse ausspielen. Ob Audio, Video, Fotos oder Texte – Google findet die passenden Informationen in verschiedenen Formaten und stellt sie den User/-innen bereit. Laut Aussage von Google stellt MUM eine 1000x stärkere Version des BERT Updates dar. Hier wurde erstmals Natural Language Processing integriert. Das bedeutet, dass die natürliche Sprache als Eingabe akzeptiert wird und Google die Zusammenhänge selbst erschließen kann. Die drei Hauptaspekte, auf die sich das Google MUM Update auswirken wird, haben wir Euch hier zusammengefasst:
Visuelle Suche
Manche Fragen lassen sich nicht so einfach in Worte fassen. Stellt Euch vor, Euer Fahrrad ist kaputt gegangen. Ihr seht vielleicht sogar das defekte Teil, könnt es aber nicht benennen. Früher hättet Ihr also erst einmal herausfinden müssen, welche Teile es am Fahrrad gibt und wie diese genannt werden, um dann an den Punkt zu kommen, wie sich eben dieses Teil reparieren lässt. Mit Google MUM wird die Anzahl an Suchanfragen reduziert. Bleiben wir beim Beispiel des defekten Fahrrads: Mit einem Klick auf Google Lens fotografiert ihr das defekte Teil und fragt „Wie kann ich das reparieren“? Zukünftig soll Google Euch komplexe Fragen einfach beantworten können.
Vielfältigere Suchergebnisse
Wer künftig sucht, wird nicht nur auf Textdokumente stoßen. Dank verbesserter Künstlicher Intelligenz, wird Google auch Videos, Bilder und Audiodateien wie Texte auslesen können. Wird die Antwort auf Eure Frage also in einem Video oder in einem Podcast beantwortet, werdet Ihr diese nicht gesondert suchen müssen, sondern bekommt sie direkt ausgespielt. Die Suchergebnisse werden multimodal und vielfältiger.
Mehr Sprachen werden einbezogen
Das Google MUM Update wurde für 75 Sprachen entwickelt. Sucht Ihr also Informationen über ein Reiseziel, das nicht mal eben um die Ecke ist, werdet Ihr Google fragen. Und wer kennt sich wohl besser mit dem Ort aus als die Leute, die dort wohnen. Zukünftig ist die Ausgabe der Suchergebnisse nicht mehr nur auf die eigene Sprache begrenzt. Gibt es passendere Antworten oder bessere Inhalte auf anderen Sprachen, werden diese einfach übersetzt und den Suchenden zur Verfügung gestellt. SEOs aufgepasst: Mehr Inhalte bedeuten auch mehr Konkurrenz!
Was bedeutet Google MUM für User?
Weniger Suchanfragen bis zur gewünschten Antwort – so zumindest in der Theorie. Durch die Verknüpfung von Formaten und die semantische Auswertung, kann Google auch zwischen den Zeilen lesen. Stellt Euch vor Ihr habt den Mount Adams bestiegen, wollt als nächsten den Mount Fuji besteigen und Euch hierzu informieren. Ihr gebt folgendes in die Suche ein:
„Ich habe den Mount Adams bestiegen und möchte jetzt im nächsten Herbst den Mount Fuji besteigen, was sollte ich bei der Vorbereitung anders machen?“
Eine frühere Version von Google hätte diese Frage nicht beantworten können, weil kein Kontext zwischen den Worten hergestellt werden konnte. Ein reines Keyword Matching ist hier nicht möglich. Mit Google MUM kann auch die Satzstruktur und der Inhalt analysiert werden: Google spielt hierzu jetzt Shoppinganzeigen für Wanderausrüstung aus, Blogbeiträge zur Wandervorbereitung, Infos zum Wetter in der Region usw. Google denkt nicht nur mit, sondern sogar einen Schritt weiter. Es liefert also umfassende Antworten auf alle Fragen, die Euch in Eurer Customer Journey beschäftigen. Zukünftig wird sich also weniger auf Formate beschränkt z.B. nur informative Seiten oder nur Shopping-Anzeigen, sondern ein breites Angebot verschiedener Inhalte gegeben.
Was bedeutet das Google MUM Update für SEOs?
Wer sich auf aktuellen Blogs und bei Google regelmäßig über Änderungen informiert, für den wird MUM nicht überraschend kommen. Schon jetzt lautet die Devise nutzerzentrierten Content mit Mehrwert zu erstellen. Im Gegensatz zum Google Core Web Vitals Update gibt es keine klaren Handlungsempfehlungen, wie SEOs dem neuen Update begegnen sollen. Dennoch haben wir unsere Erkenntnisse aus dem Update und Empfehlungen zur Strategieanpassung für Euch zusammengefasst:
- Strukturierte Daten verlieren an Relevanz (der Algorithmus wird selbst in der Lage sein, die Informationen zu extrahieren)
- Die Indexierung von relevanten Inhalten muss weiterhin sichergestellt werden
- Content mit Mehrwert und Links bleiben die wichtigsten Rankingfaktoren
- Formaterweiterungen in Suchanfragen und Inhalten (Texte, Video, Audio, Bild) werden relevanter
- Bestimmung der Buyer Personas und Kenntnis der Customer Journey
- Detailliertes Wissen über die Suchintention, um zielgerichteten, nutzerzentrierten Content erstellen zu können
Der Aufbau des Content entlang der Customer Journey ist also weiterhin das zentrale Element, die Nutzerzentrierung steht im Vordergrund. Und mit ihr auch die Betrachtung der Suchintention. Eine einfache Einteilung in transaktionale und informative Suchanfragen reicht hier nicht mehr aus, um die Nutzerbedürfnisse zu befriedigen. Wer Inhalte erstellt, sollte den sogenannten „micro-intent“ kennen. Wollen Nutzer/-innen mit ihrer Suche nur eine einfach W-Frage beantwortet haben, sind sie auf der Suche nach Unterhaltung oder wollen sie ein Thema möglichst umfassen beleuchten?
Zusammenfassung – Was muss ich tun?
Die gute Nachricht: Erstmal nichts. Wer heute gut rankt, wird nicht in ein paar Wochen einen Einsturz erleben. Wie bei allen Google Updates wird sich mit der Zeit zeigen, wie sich die Suche verändert. Was wir Euch grundsätzlich in Bezug auf Updates mitgeben können: Detaillierte SERP-Analysen sind immer sinnvoll, um Veränderungen im Ranking festzustellen und Strategien anzupassen. Als SEO-Agentur und Google Partner kennen wir uns bestens mit neuen Google Updates aus und wissen, welche Strategien funktionieren. Wenn Ihr Unterstützung im Online Marketing braucht, helfen wir Euch gerne mit unserer Expertise. Jetzt Kontakt aufnehmen!